MULTIDIS-Mitglieder betreiben Stromgrosshandel (Mittelspannung oder MS) und Einzelhandel (Niederspannung oder NS) mit mehr als 400'000 Kunden. Einige der Mitglieder stellen selbst Strom her, und zwar hauptsächlich in ihren Wasser-, Wind- und Solarkraftwerken.
Der Stromversorgungssektor sichert sowohl die Verteilung elektrischer Energie, der Elektronen, über ein Verteilnetz aus Kabeln und Freileitungen, als auch den Verkauf des von den Kunden verbrauchten Energievolumens an dieselben. Der Verteilnetzbetreiber (VNB) verteilt sozusagen die Elektronen, während der Energielieferant die Elektronen verkauft. Die Verteilnetzbetreiber (VNB) werden nach einem Netznutzungstarif bezahlt, der auf Basis der jeweils für die verschiedenen Kunden erforderlichen Spannungen berechnet wird (Industrie, Handel, Privatpersonen). Dagegen wird der Lieferant in kWh für den reellen Stromverbrauch seiner Kunden bezahlt. Der reelle Verbrauch wird über Zähler ermittelt, die bei jedem Kunden installiert wurden. Der VNB trägt die Verantwortung für die Zähler und kontrolliert sie in völliger Unabhängigkeit. Letztere müssen betriebssicher und haltbar sein. Ausserdem müssen sie die exakte Wiedergabe des Stromverbrauchs oder der Stromproduktion gewährleisten.
Da die dezentrale Stromerzeugung bei den Kunden zunimmt, sind die Zähler zunehmend Messgeräte eines zweiseitigen Informationsflusses. Sie müssen nicht nur den Verbrauch der aus dem Netz entnommenen Energie registrieren, sondern auch die dem Netz zugeführte Produktion aus den Solaranlagen auf dem Dach. Bei den MULTIDIS-Mehrsparten-Anbietern geht die Tendenz zu intelligenten Stromzählern, den sogenannten „Smart Meters“. Letztere können den Informationsfluss mehrerer Medien messen oder registrieren. Die Informationsflüsse werden per Glasfaser, über Stromleitungen, Koaxialkabel oder mit Hilfe von Funkwellen den Verteilern übermittelt, die sie dann verarbeiten. Der VNB bearbeitet diese Messergebnisse mit Erfahrung und ohne merkantile Ziele.